Bärlauch-Liebhaber aufgepasst!
Ab wann man Bärlauch sammeln kann
Ab März lässt sich in vielen Regionen der erste Bärlauch finden. Bis etwa Ende Mai wächst er meist in grossen Massen. Also nichts wie los. Denn wenn die Pflanze zu blühen beginnt, seid ihr zu spät dran - dann ist die Bärlauch-Saison beendet.
Wo du Bärlauch findest und pflücken darfst
Bärlauch wächst vor allem in schattigen Wäldern oder an anderen feuchten Stellen wie entlang von Bächen und Auen. Wenn du einmal fündig wurdest, musst du nur noch zugreifen. Die Pflanzen wachsen in grossen Massen und bedecken oft den ganzen Boden. Für den Eigenbedarf darfst du den Bärlauch überall auf öffentlich zugänglichem Gelände sammeln.
3 Tipps fürs Bärlauch sammeln
1. Auch wenn man kaum genug kriegen kann vom leckeren Bärlauch: Grundsätzlich gilt die Regel, nur so viel zu sammeln, dass der Bestand gesichert ist. Konkret heisst das, du solltest pro Pflanze höchstens ein oder zwei Blätter pflücken, damit sie überlebt.
2. Am besten schneidest du die Blätter ab oder zwickst sie mit dem Fingernagel ab. Wenn du die Blätter heraus reisst, geht unnötig viel von der Zwiebel kaputt.
3. Für den Transport nimmst du idealerweise Plastiksäcke, in die du ein paar Tropfen Wasser gibst. Dann bläst du die Tüten auf und verknotest sie. So werden die Blätter nicht zerdrückt.
Bärlauch erkennen: Der Bärlauch hat giftige Doppelgänger
Die Blätter des Maiglöckchen und der Herbstzeitlosen sind dem Bärlauch zum Verwechseln ähnlich und sie wachsen auch an ähnlichen Orten, sind aber giftig. Schau darum genau hin. Du erkennst den Bärlauch am dünnen Stil der Blätter. Maiglöckchen und Herbstzeitlose haben diesen nicht. Sie wachsen direkt aus dem Boden. Am zuverlässigsten ist aber der Geruchstest. Riecht das Blatt nach Bärlauch, ist es Bärlauch. Aber Achtung: Aufpassen musst du, wenn du schon lange am Bärlauch sammeln bist und deine Hände bereits den typischen Knoblauchgeruch angenommen haben. So kann das Resultat des Geruchtests verfälscht werden.
Bärlauch haltbar machen
Du kannst Bärlauch problemlos einfrieren. Er bleibt so sechs bis zwölf Monate haltbar. Dafür musst du die Blätter gründlich waschen, trocken tupfen und nach Belieben ganz, geschnitten oder püriert einfrieren. Püree lässt sich besonders praktisch in Eiswürfelformen portionieren.
* * * Bärlauch-Rezepte * * *
Bärlauch-Butter
Zutaten
100g Butter, weich
50g Bärlauch, fein gehackt
1 Knoblauchzehe, gepresst
einige Tropfen Zitronensaft
Salz, Pfeffer
Zubereitung
Butter, Bärlauch, Knoblauch und Zitronensaft in eine Schüssel geben, rühren, bis die Masse hell ist. Abschmecken, anrichten. Formen: Zu einer Rolle formen, in Folie einwickeln. 2 Stunden kühl stellen. Für Rosetten: Butter in einen Spritzsack mit Tülle füllen, Portionen auf Backpapier spritzen. Bis zum Servieren kühl stellen. Haltbarkeit: Zugedeckt im Kühlschrank ca. 3 Tage oder tiefgekühlt ca. 5 Monate.
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Bärlauch-Pesto
Zutaten (für ca. 350g)
100g frischer Bärlauch
50g Mandelstifte oder Pinienkerne
50g geriebener Sbrinz
1½dl Rapsöl
½TL Salz
wenig Öl zum Bedecken des Pesto
Zubereitung
2 bis drei verschliessbare Gläser und Deckel heiss ausspülen und mit einem sauberen Tuch trocken reiben. Bärlauch gründlich waschen, in der Salatschleuder trocken schleudern. Grob hacken, mit Mandelstiften/Pinienkernen, Sbrinz, Öl und Salz fein pürieren. Bis 2 cm unter den Rand in die vorbereiteten Gläser füllen. Um allfällige Luftlöcher zu vermeiden, die Gläser sorgfältig einige Male auf ein gefaltetes Tuch auf der Arbeitsfläche klopfen. Rand des Glases mit Haushaltpapier reinigen, mit Öl bis 1 cm unter den Rand auffüllen. Verschliessen, anschreiben, kühl stellen.
Haltbarkeit im Kühlschrank: 3-4 Wochen. Für bessere Haltbarkeit nach jedem Benutzen Rand reinigen, Pesto wieder mit Öl bedecken. Wer keine Salatschleuder hat: Bärlauch in die Mitte eines sauberen Tuches legen, dieses an den Enden halten und im Freien ein paarmal kräftig im Kreis schwingen.
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Bärlauch-Öl
Passt zu: Salat, für Marinaden, zum Beträufeln von Pizza, zum Braten von Croûtons, zum Dämpfen von Gemüse.
Zutaten
25g Bärlauchblätter
2½dl Olivenöl
Zubereitung
Bärlauchblätter gut waschen, trocken tupfen, grob schneiden, in einen sauberen Messbecher oder Gefäss geben. Öl dazugiessen, zugedeckt im Kühlschrank ca. 24 Std. ziehen lassen. Bärlauchöl durch ein Sieb giessen, in die saubere, trockene Flasche giessen, gut verschliessen.
Hinweis
Für 1 Flasche von ca. 5 dl oder 2 kleine Flaschen von je ca. 2½ dl. Haltbarkeit: kühl und dunkel ca. 2 Wochen. Einmal geöffnet, die Flasche im Kühlschrank aufbewahren, Bärlauchöl rasch konsumieren.
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Bärlauch-Salz
Passt zu: Gemüse, Fisch, Poulet, gebratenem Fleisch, Teigwaren, Kartoffeln und Salat.
Zutaten
100g Bärlauchblätter
200g grobkörniges Meersalz
Zubereitung
Bärlauchblätter gut waschen, trocken tupfen, grob schneiden. Mit dem Meersalz portionenweise im Cutter grob kurz mahlen, auf einem mit Backpapier belegten Blech verteilen, ca. 24 Std. trocknen lassen. Das Bärlauchsalz in die sauberen, trockenen Gläser verteilen, gut verschliessen.
Hinweis
Für 2 Gläser von je ca. 1½ dl. Haltbarkeit: gut verschlossen und trocken ca. 1 Monat.
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Bärlauch-Suppe
Zutaten (für 4 Personen)
1 Zwiebel
500g mehlig kochende Kartoffeln
1 EL Olivenöl
9dl Gemüsebouillon
25g Bärlauchblätter
1 EL Olivenöl
2dl Halbrahm
25g Bärlauchblätter
Salz, Pfeffer nach Bedarf
Zubereitung
Zwiebel schälen, grob hacken. Kartoffeln schälen, in ca. 1½ cm grosse Würfel schneiden. Öl in einer Pfanne warm werden lassen. Zwiebel andämpfen, Kartoffeln kurz mitdämpfen. Bouillon dazugiessen, aufkochen. Hitze reduzieren, zugedeckt 10 Min. köcheln. Ca. 4 Esslöffel Kartoffelwürfel herausnehmen, auf Haushaltpapier abtropfen, beiseite stellen. Restliche Kartoffeln ca.10 Min. weiterköcheln, bis sie weich sind. Bärlauch beigeben, Suppe pürieren. Öl in einer beschichteten Bratpfanne heiss werden lassen. Kartoffelwürfel ca. 10 Min. knusprig braten. Rahm flaumig schlagen. Bärlauch fein schneiden, daruntermischen. Die Hälfte davon unter die Suppe rühren, würzen, nur noch heiss werden lassen, restlichen Bärlauchrahm dazu servieren.